Sonntag, 7. Juni 2009

Ich bin ein schlechter Blogger.

Ja, es stimmt, ich bin ein schlechter Blogger. Habe ich gestern gehört, jedenfalls.

Das Ganze liegt nicht an der Güte der von mir gemachten Posts sondern an der nicht vorhandenen Häufigkeit, was mich darauf schließen lässt, dass meine Einträge so gut sind, das die Leute mehr davon wollen. Ich gelobe Besserung. Bald gibt es mehr. Aber vorerst nicht. Einfach zu viel zutun. Keine Muse frei, um über mich oder die Welt zu fantasieren. Im Moment sollte ich zum Beispiel nocheinmal den Stoff für die Physikklausur durchlesen, die ich jeden Moment in den Sand setzen werde. Übrigens die, die ich seit meinem ersten Post vor mir herverschoben habe. Ich frage mich, ob es da nicht doch sinnvoller ist zu Bloggen, als zu lernen. Selbst wenn ich zeit habe zu lernen, halte ich Leute davon ab sich umzubringen. Ich ziehe das Verrückte geradezu an, was ich an sich nicht schlimm finde, irgendwie hege ich eine komische Sympathie gegenüber verrückten Mädchen. Vielleicht ist das so, weil sich Gegensätze anziehen, oder weil mich ein akutes Helfersyndrom plagt.

Wird Zeit, meine Zeite in besseres wie ein neues Filmprojekt zu investieren. Wer schickt mir ein Drehbuch und Besorgt Schauspieler?

Freitag, 15. Mai 2009

Erster Tag

Ich würde gerne lauter sinnvolle Dinge tun. Also, ihrem Wesen nach sind sie sinnvoll: aufräumen, den Papier und Physikscheiß erledigen (oder doch wenigstens damit anfangen!), ein und sogar auch zwei Bücher lesen, sich mit klugen Menschen treffen, abwaschen, staubsaugen, Sport treiben, es treiben, lüften, Altglas weg, Altpapier gleich mit. Aber zu all dem bin ich heute nicht in der Lage, war es gestern nicht, wage gar nicht an morgen zu denken. Sonst ja auch nicht, aber dann fällt es mir nicht weiter auf. Heute türmt es sich, nicht nur das Geschirr, das ist normal, nein, ständig liste ich all diese formalen Versäumnisse auf. Um mir so alles zu erklären. Vielleicht ist es auch bloß ein niedlicher Versuch, dem schütter ausgefransten Dahingelebe Struktur überzustülpen (Wo bleibt die gute alte Struktur die einem die Schule mal gegeben hat, bevor das gottverdammte schriftliche Abitur vorbei war?), das ist ja ein beliebter Trick. In der Pubertät überkommt einen zum ersten Mal der Gedanke, daß das ständige An- und Ausziehen, Gewinnen und Verlieren, Schmutzigmachen-Saubermachen, Ver- und Entlieben, Kaufen und Verkaufen - daß es einen zum Wahnsinn treibt. Man fragt dann pathetisch: WOZU? Und ist damit auch Teil der Soße, das ist ja vorgesehen, daß man sich so benimmt, eine Zeitlang. Und der Gedanke allein ist Pubertät, wird von der Umgebung nachsichtig abgewiegelt, irgendwann auch von dir selbst. Schlimm, daß er trotzdem bleibt. Und je nach Großwetterlage wieder auftaucht und sein häßliches Antlitz an die kahle Wand nietet. Hallo, ich bin's. Scheiße, ja.
Jetzt aber. Ich schlafe zwei Stunden (bin nicht mal müde), habe immer noch keine Lust Physik zu lernen, sortiere Rechnungen und Formulare (habe nicht mal Schubladen oder gar Ordner und erst recht keinen Sinn dafür, werde damit untergehen, irgendwann bricht alles zusammen, und dann fehlt Blatt Nummer 2 von Zuschrift Nummer 4, und dann stehe ich da und sie haben mich). Ob andere Leute dies im Blick, im Griff, im Ordner haben? Ich wage nicht mal mehr, Freunde zu fragen, ob und wie sie das machen; die höchstwahrscheinliche Antwort würde mich ziemlich verrückt machen. - Ja, nee, das muß man schon beieinander haben, hier habe ich Klarsichtfolien, und wenn du dich einmal überwindest, dann ist das im Prinzip überhaupt keine Aktion, kein Thema, und ist ja auch besser, als wenn du es immer aufschiebst.